In deiner Haut

Es war meine eigene Welt. Für niemanden Sonst. Eine Schutzhülle. Viel lockerer als meine eigene Haut. Mir ist sie zu eng, meine Haut. Als ob ihr mir an allen Poren zerrt und mir alle Falten glatt zieht. Ich will mich nur abschütteln. Mehr nicht. Nackt sein. Mehr als nackt. Und mich wohl dabei fühlen. Unbeobachtet.

Eine nicht allzuferne Zukunft, eine düstere Dystopie. Das Digitale durchdringt den Alltag und den Körper. Alle Bewegungen werden einem strengen Überwachungsregime unterworfen. In dieser Welt des allgegenwärtigen Wettbewerbs ist Max nicht der Erfolgreichste. Von seinen Chefs angeschrieben, von seinen Arbeitskollegen gemieden, versucht er durch den kargen Alltag zu kommen.

Zum Ausgleich hat er sich eine virtuelle Welt geschaffen, die ganz ihm selbst gehört. Ein campy Rückzugsort, voller Kitsch und Farben. Hier kann er der Überwachung überfliehen. Hier kann er allein und frei sein.

Um seine Märchenwelt zu vervollständigen, hat Max sich eine Reihe von Matrosen konstruiert, die ihm jeden Wunsch erfüllen. Den schönsten von ihnen hat Max nach seinem Arbeitskollegen Ken modelliert.

Dumm nur, dass Ken dies eines Tages herausfindet. Ohne Max' Wissen schlüpft er heimlich in dessen Welt und übernimmt die Maske seines Doppelgängers. Bis Max schließlich Verdacht schöpft.

Cast

Gioele Viola
Max
Ibrahim-Benedikt El-Akramy
Ken
Laura Ehrich
Mona
Yuri Gárate
Chef
Wolfgang Krömer
Chef
Nina Ramershoven
Chef

Crew

Daniel Kulle
Regie/Drehbuch
Arnaldo González
Kamera
Lukas Eichner
Kamera
Anna Grabo
Sound
Diana-Dorothée Waschelitz
Sound
Uxia Iglesias Tojeiro
Sound
Daniela Bergschneider
Ausstattung
Antonia Krämer
Ausstattung
Lucie Schroeder
Ausstattung
Till Schüssler
Sound Mix

Festivals

23.10.2016
Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg
28.10.2016 — 30.10.2016
Pornfilmfestival Berlin
3.5.2017
Pink Apple , Zürich, Schweiz
1.10.2017
Scottish Queer International Film Festival , Glasgow, Großbritannien
18.11.2017
Imperfectu Fest , Tijuana, Mexico
16.7.2018
The Palace International Film Festival , Piotrowice Nyskie, Polen

 

Statement des Regisseurs

"In deiner Haut" ist kein perfekter Film. Im Gegenteil, es ist ein Kino des Trotzes, der Imperfektion, ein cinema povera. Seien wir ehrlich, hätten wir versucht, den Film "normal" zu produzieren, er wäre nie zustandegekommen. Ein schwuler Science-Fiction-Kurzfilm? No Chance! Es ist ein Kino, dass keine Gedanken verschwendet, wie man etwas richtig macht, denn es weiß, dass diese Regeln des Richtigmachens immer auch Regeln der Ausgrenzung sind. Es ist ein Kino, dass so weit zu kommen versucht, wie es ihm die bescheidenen Mittel erlauben. Ein Kino, dass den Kitsch und die Theatralität umarmt und erdrückt, um ihnen den Boden unter den Beinen wegzuziehen, sie zum Schweben und zum Fliegen zu bringen. Und vor allem ist es aber das Kino einer sturen Imagination, die sich ihren Weg in die Wirklichkeit erkämpft, allen Widerständen zum Trotz, ein Kino, dass den Konventionen des Filmmarkts zu entkommen versucht und eine Ästhetik erfindet, die anders ist, neu und verlegen, verträumt und intensiv, unbeholfen und ungelenk.

Deutschland 2016
29min. DCP, 2K, 1:2.35, stereo
Deutsch
Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch
Gefördert von
Crowdfunding Nordmedia.
In deiner Haut
2016